Hallo Exelia,
"Exelia" schrieb:Ich versteh das alles nicht, aber ich bin eben ein Ösi. Wenn Verfassung = GG warum sagt man dann GG und nicht Verfassung? Irgendwo wird da wohl ein Unterschied sein - denke ich...
Das hat nichts damit zu tun, daß Du ein Ösi bist.
Denn offensichtlich verstehen es teilweise nicht mal die Deutschen.
Oder sie wollen es nicht verstehen, weil es ihnen in den Kram paßt.
Dabei ist das Ganze aus der Zwangsteilung Deutschlands erklärbar.
Oder anders ausgedrückt:
Den (seinerzeitigen) besonderen Umständen in Deutschland geschuldet.
ES KANN ÜBERHAUPT KEIN ZWEIFEL DARAN BESTEHEN, DASS EIN VOLK EINE NEUE VERFASSUNG BESCHLIESSEN KANN.
Mehrheitlich kann nicht nur eine Verfassung beschlossen, sondern auch geändert werden.
Das Dilemma in der "Westzone" bestand darin, daß zwar eine neue Verfassung geschaffen werden sollte, diese aber nur für den Teilbereich Westdeutschland Gültigkeit hatte.
Gleichzeitig wurde NATÜRLICH von Anfang an die Wiedervereinigung Deutschlands angestrebt.
Und somit logischerweise und konsequent eine endgültige Abstimmung über eine Verfassung für Deutschland sozusagen "in die Zukunft verschoben".
Genauer gesagt, in die Zeit nach der Wiedervereinigung Deutschlands.
Denn nur ein wiedervereinigtes Deutsches Volk kann (insgesamt) seine eigene Verfassung beschließen.
Folglich waren (seinerzeit) auch gewisse "Eiertänze" erforderlich, um der Situation gerecht werden zu können:
1) es wurde ganz bewußt vermieden, von einer Verfassung zu sprechen.
Davon ist nur viel weiter hinten im GG die Rede:
Für den (zukünftigen) Fall der Wiedervereinigung Deutschlands.
2) Die neue Verfassung der Westzone wurde wg. 1) halt einfach als GG bezeichnet.
So einfach ist das.
Es gibt ja viele Deutsche (meist Ostdeutsche), die sich daran "aufhängen", daß nach der Wiedervereinigung Deutschlands die im GG vorgesehene Abstimmung über eine gemeinsame Verfassung überhaupt nicht stattfand.
Merkwürdigerweise berufen sie sich dabei auf das GG.
Obwohl sie ansonsten bisweilen so tun pflegen, als hätte das GG keinerlei verbindlichen Belang.
Das GG hat Verfassungsrang.
Und diejenigen, die bzgl. "nicht durchgeführter Abstimmung über eine gemeinsame Verfassung für Deutschland nach der Wiedervereinigung" immer wieder herummaulen, sollten sich lieber mal fragen:
Welches Ergebnis wäre denn bei so einer "gesamtdeutschen" Abstimmung zu erwarten gewesen.
Also hat man diesbzgl. gar nicht lang "herumgemacht".
Wozu abstimmen, wenn das Ergebnis schon vorher sonnenklar ist?
Nach der Wiedervereinigung wurde das GG als Verfassung für Deutschland beibehalten.
So einfach ist auch das.
"Exelia" schrieb:Erinnert mich fast an Griechenland, wie soll dieses Land jemals auch nur ansatzweise die Auflagen der Troika und Geldgeber erfüllen können und diese enormen Schulden inkl. Zinsen zurückbezahlen können? Zumal das gemeine Volk gerade mal 1,5% des 100ten Mrd. gesehen hat und der Rest an die Gläubigerbanken geflossen ist. Das Volk hat bis jetzt nur noch mehr Einschnitte gespürt sonst nix, also mich würde es nicht wundern wenn sich Griechenland dagegen massiv auflehnen wird, früher oder später.
Bei dieser Wahl war die Mehrheit noch recht gemäßigt und hat der SYRIZA ihr Vertrauen geschenkt, sollte sie es jetzt vergeigen und NICHTS ändern, kann man jetzt schon prophezeien dass bei der nächsten Wahl die wirklich radikalen Mächte den Zulauf bekommen werden.....
Griechenland wird m.E. einen Schuldenschnitt verlangen und auch bekommen.
Sowie längere Tilgungs-Fristen.
Und die Griechen müssen selber in ihrem Staat "aufräumen" und das ganze sich nur selbst bereichernde Gesindel hinwegfegen.
Daß sie SYRIZA gewählt haben, ist dafür eine ganz gute Ausgangsposition.
Ist es nicht merkwürdig:
Griechenland gilt seit mehr als 2000 Jahren als "Wiege der Demokratie".
Möglicherweise bewahrheitet sich das heutzutage erneut.
Indem Griechenland mit einem "Linksruck" die einzige Möglichkeit zu massiven Veränderungen der (unerträglichen) bestehenden Situation wählte.
Vielleicht können wir Europäer auch erneut davon lernen, wohin es zu gehen hat.