21.12.2013: Wintersonnenwende

  • Hallo,


    ab sofort geht es wieder aufwärts.
    Jedenfalls mit dem Tageslicht.


    So ganz neu ist diese Erkenntnis nicht. ;)
    Wenngleich sie in unserem Kulturkreis von allerlei Sums "übertüncht" wurde.
    Incl. dem des Christentums.
    Allerlei anderen Nonsens kann man haufenweise hier nachlesen =>https://www.google.de/#q=wintersonnenwende+2013&start=20


    Tatsache ist, daß unser Kulturkreis ja nun auf etwas älteren Wurzeln als denen des Christentums basiert.
    Und offensichtlich verstand man es vor Urzeiten auch, diesen Wechsel der Jahreszeit etwas anders zu feiern, als heutzutage.
    Mit 12 Rauhnächten. => http://nirakara.de/Wintersonnenwende.htm



    Ich wünsche Euch und damit uns allen:
    Ein frohes Weihnachtsfest
    und alles Gute für das kommende Jahr 2014.


    Möge sich im nächsten Jahr das erfüllen, was wir uns vorgenommen haben. :)

  • Jegliche Form von Religion ist eine Einschränkung der Freiheit. Mehrheitlich geht es darum, irgend welche festen Werte in unserem Alltag zu vermitteln.


    Es spielt gar keine Rolle, was für Religionen es sind. Auch der Atheismus ist eine Art Religion, weil dahinter ein verneinender Glaube steckt.


    Warum soll eine kürzeste Nacht heiliger sein, als jede andere? Es ist ja nur ein bestimmter Wendepunkt eines Zyklus. Sind Wendepunkte generell heilig?


    Und was bedeutet dieses seltsame Wort überhaupt?


    Im All ist jeder Zustand genau gleichwertig, nur ein voreingenommener Beobachter kann daraus etwas besonderes (heiliges) machen.


    Die Freiheit (das Erwachen) besteht eben darin, dass man begreift, dass alles eins ist, und dadurch die Manipulation, die Lenkung auf das "Besondere" erkennt.


    „Wenn du den Fnord nicht siehst, kann er dich auch nicht essen.“

  • Hallo fastride,


    Du wirst es vielleicht nicht für möglich halten:
    Ich freue mich einfach über die Wintersonnenwende. :)


    So wie das die Menschen seit jeher taten, weil die Tage wieder länger werden und auch absehbar ist, daß (jedenfalls in unseren Breitengraden) die Kälte allmählich ein Ende hat.
    Ob man dieser Freude nun das Mäntelchen einer "geweihten Nacht" (= "Weihnacht") umhängt, oder ein anderes, ist doch so wurscht, wie sonstwas.


    "fastride" schrieb:

    Die Freiheit (das Erwachen) besteht eben darin, dass man begreift, dass alles eins ist, und dadurch die Manipulation, die Lenkung auf das "Besondere" erkennt.


    Das ist ja nun nicht gerade eine umwerfend neue Erkenntnis. ;)
    "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile". (Aristoteles)


    Du polarisierst hier einerseits Freiheit als "das Erwachen" und andererseits die (angebliche) Einschränkung der Freiheit durch Religion(en).
    Da kann ich Dir nicht zustimmen.


    Prinzipiell ist m.E. Freiheit kein "Lossagen von", sondern immer ein "Bekennen zu".
    religio (lat.) bedeutet:
    Gewissenhaftigkeit, Bedenken, Religion, Frömmigkeit, Glaube und Überzeugung.


    Insofern sollten wir m.E. mit derlei:

    "fastride" schrieb:

    Jegliche Form von Religion ist eine Einschränkung der Freiheit.

    sehr behutsam umgehen.
    Denn immer noch ist es Angelegenheit eines jeden Individuums, wozu es sich bekennt, was es glaubt und wovon es überzeugt ist.


    Weder Dir, noch mir, noch sonstwem steht es zu, sich darüber ein Urteil anmaßen zu dürfen.
    Wir können eine andere (unsere eigene) Sichtweise haben, die zum Ausdruck bringen und uns auch darin austauschen - das ja.


    Mit moralinsauren Einlassungen ist dabei allerdings niemand geholfen:
    Denn damit nähert man sich fatal "Alleinvertretungsansprüchen" der Wahrheit.
    Welcher Wahrheit.:?:


    "fastride" schrieb:

    „Wenn du den Fnord nicht siehst, kann er dich auch nicht essen.“


    Ich verstehe nicht, was Du damit sagen willst, weil ich nicht weiß, was Fnord bedeutet.
    Klär mich/uns doch bitte mal auf. :)

  • Die Religion ist der goldene Käfig. Ich masse mir kein Urteil zu, ich sag ja, jeder Zustand ist Gleichwertig, Die Unterschiede ergeben sich aus dem eigenen Standpunkt, ob man im Käffig sitzt, oder ausserhalb. (das gilt für jeden nur denkbaren Käfig, nicht nur den religiösen!)


    Von Innen mag ein Hamsterrad, wie eine Kariereleiter aussehen.


    Die Entscheidung in einem Käfig zu sitzen, ist die Entscheidung des Individuums, das ist jedermans Freiheit.
    Der Käfig ist aber nie verschlossen, es ist nämlich auch jedermanns Freiheit einen Käfig zu verlassen.


    Und eben das Bewusstsein um diese Freiheit ist nicht trivial, weil alles, was wir innerhalb des Käfigs erleben, ist durch den Käfig geprägt und erscheint uns als "glaubwürdig". Innerhalb des Käfigs und seiner Gesetze ist jeder Frei, der darin sitzen möchte. Es gibt nur leider Käfigherrscher, die uns das Gegenteil einreden wollen und uns erzählen, wie böse die Welt ausserhalb des Käfigs ist. Man kann das glauben oder prüfen.

  • Hallo fastride,


    "fastride" schrieb:

    Und eben das Bewusstsein um diese Freiheit ist nicht trivial, weil alles, was wir innerhalb des Käfigs erleben, ist durch den Käfig geprägt und erscheint uns als "glaubwürdig". Innerhalb des Käfigs und seiner Gesetze ist jeder Frei, der darin sitzen möchte. Es gibt nur leider Käfigherrscher, die uns das Gegenteil einreden wollen und uns erzählen, wie böse die Welt ausserhalb des Käfigs ist. Man kann das glauben oder prüfen.


    Meinst Du nicht, daß es haufenweise "Käfigherrscher" gibt. :?:
    Die uns jeweils erzählen wollen, wie "gut" die Welt in ihrem Käfig sei.
    Du hast recht:
    Wir haben die Freiheit der Wahl irgendeines Käfigs. :D


    "Geprüft" haben wir den m.E. schon jeweils, für gut befunden und glauben, daß es der richtige ist.
    Und wir arbeiten wohl auch ständig daran, seine Grenzen zu verändern, indem wir täglich dazulernen.
    Wenn es dabei um sachliche Dinge geht, ist das relativ einfach, weil die nachprüfbar sind.


    Etwas schwieriger wird es, wenn wir mit nicht Nachprüfbarem konfrontiert sind.
    Was wollen wir da prüfen?
    Das können wir glauben oder auch nicht. :)
    Womit wir wieder bei religio wären:
    Wenn wir von etwas überzeugt sind, dann glauben wir das auch.
    Manchmal vielleicht auch, weil wir es glauben wollen.


    Und wo landen wir dann letztlich, wenn nicht in einem Käfig, den wir uns selbst wählten und ständig "ummodeln".?

  • Hallo fastride,


    ich sagte nicht, daß der Käfig geschlossen sei.
    Sondern nur, daß wir uns wohl immer in einem Käfig unserer Wahl befinden werden, den wir selbst "ummodeln" = verändern.
    Insoweit stelle ich Übereinstimmung unserer Sichtweisen fest. :)

  • Hat sich doch ein interessantes Thema aus den Rauhnächten entwickelt. :D
    Ich für meinen Teil freue mich auch immer auf Weihnachten aber nicht des Christlichen Festes wegen sondern, wie du holzi, weil es eben den Wendepunkt darstellt und die Tage englich wieder länger werden, obwohl "das Schlimmste" nämlich der Winter mit der größten Kälte und dem meisten Schnee noch bevorsteht.


    Wie auch immer, interessiert habe ich die letzten Beiträge hier verfolgt, da mir die Thematik Freiheit, "Erleuchtung" usw. die letzen paar Tage immer wieder über den Weg laufen. Es hat damit begonnen, dass mir bei einem Büchereibesuch mit meiner Tochter George Orwells Buch 1984 buchstäblich die Hände gefallen ist. Zwar hab ich schon viel darüber gehört und gelesen, aber das Buch selber hab ich noch nie gelesen, den Film dazu nicht gesehen. Nun ja innerhalb von 5 Tagen hatte ich es verschlungen, und das trotz Weihnachtsfeiertage und Besuche ohne Ende. ;)


    Nun ja, ich denke man sollte zwischen einer Freiheit und DER FREIHEIT unterscheiden, wobei ich DIE FREIHEIT zur besseren Unterscheidung als DIE ERLEUCHTUNG bezeichne. (uups hab gerade gesehen, dass Fastride das schon im Ersten Beitrag tat-ich lass es aber trotzdem stehen.


    So dumm es klingen mag, aber die größe Freiheit so denke ich haben wir vermutlich als Babies, als Kinder. Wenn wir aufwachsen beginnen wir langsam unseren Käfig (oder mehrere) zu bauen, mit kräftiger Mithilfe derjenigen, die in einem gleichen bereits sitzen. Und wir gewöhnen uns daran in diesem Käfig zu sein, mit anderen Gefangenen, bis uns nicht mal mehr bewußt wird dass wir in einem solchen sitzen, hatten wir doch -zumindest in einem gewissen Rahmen-die Freiheit uns den Käfig nach belieben zu gestalten. Oder ihn umzumodeln ;)


    Irgendwann wird es aber trotzdem den meisten bewußt dass sie in einem Käfig sitzen, dass irgendetwas doch nicht passt, dass die scheinbare Freiheit doch nicht DIE FREIHEIT ist, und dann, da wir ja die Freiheit haben zu gehen, da der Käfig ja nicht verschlossen ist, werfen wir einen Blick nach draußen. Jetzt sollte man meinen, dass eigentlich sofort jeder den Käfig verlassen würde, merkt man doch dass man in einem Gefängnis sitzt. DOCH man tut es nicht, aus ANGST. Angst vor dem Ungewissen, was uns erwartet. Man war solange gefangen, dass man nicht mehr weiß, ob man "draußen" überhaupt noch zurecht kommen würde, ist es doch schon so lange her dass wir DIE FREIHEIT erlebt haben. Der Käfig raubt uns nicht nur DIE FREIHEIT, eR gibt uns auch eine gewisse Sicherheit, bschützt uns von dem "da draußen"!!! Damit drehen wir wieder um, und machen es uns wieder gemütlich in unserem vertrautem Gefängnis, renovieren es etwas, verändern Kleinigkeiten, aber es bleibt trotzdem das was es ist.


    DIE FREIHEIT-die Erleuchtung hat man dann wenn man das erkennt, seine ÄNGSTE (Zimmer 101) überwindet und schlußendlich den (schützenden)Käfig, oder die Käfige verläßt.


    Jeder Mensch hat die Freiheit diesen Schritt zu unternehmen, genau so wieder jeder die Freiheit hat es sich in seinem Käfig gemütich zu machen.


    UND jeder sollte diese Freiheit des anderen akzeptieren und dessen Entscheidung nicht verurteilen. Keiner ist besser oder schlechter weil er in diesem oder jenem Käfig sitzt oder seinen bereits verlassen hat.

  • Hallo Exelia,


    "Exelia" schrieb:

    UND jeder sollte diese Freiheit des anderen akzeptieren und dessen Entscheidung nicht verurteilen. Keiner ist besser oder schlechter weil er in diesem oder jenem Käfig sitzt oder seinen bereits verlassen hat.


    Ja - genau so ist es.
    Und genau das wird i.d.R. als Toleranz bezeichnet.
    Versuchen wir also einander zu tolerieren, uns so zu nehmen, wie wir halt nun mal sind und voneinander zu lernen.
    Wäre das nicht ein ganz guter Vorsatz für 2014. :?:

  • Hallo Exelia,



    Ja - genau so ist es.
    Und genau das wird i.d.R. als Toleranz bezeichnet.
    Versuchen wir also einander zu tolerieren, uns so zu nehmen, wie wir halt nun mal sind und voneinander zu lernen.
    Wäre das nicht ein ganz guter Vorsatz für 2014. :?:


    Absolut! Wie wäre es statt 2014 mit "das restliche Leben"


    Das Problem ist halt leider dass in einigen Käfigen die dortigen Gesetze Toleranz nicht lehren oder sogar verbieten, und deren Bewohner bewußt oder auch unbewußt danach handeln......